11. Oktober 2010

Google App Inventor: Android-Apps ohne Programmierkenntnisse entwickeln

Endlich habe auch ich meine Einladung für Googles neuen App Inventor erhalten, um etwas mit dem Programm herumzuspielen. Der erste Eindruck ist ernüchternd. Aber zunächst:

Was ist der App Inventor?
Laut Google sollen damit auch unerfahrene Nutzer schnell eine Android-App erstellen können. Wer keine Programmierkenntnisse hat, kann mit dem App Inventor eine Anwendung im Baukastenprinzip einfach zusammenklicken - soweit zur Theorie

Voraussetzung:
Das Tool selbst läuft im Brower und benötigt ein aktuelles Java. Zusätzlich muss man aber die "App Inventor Extras Software" installieren, die einen Emulator sowie Treiber für einige Android-Phones enthält (u.a. T-Mobile G1, Motorola Droid/Milestone und Nexus One). Sollte das eigene Smartphone nicht dabei sein, lässt sich der Treiber auch manuell einrichten. Die "Extras Software" gibt es für Windows, Mac OS X und Linux. Wer bereits mit Android herumgespielt und die Android Development Tools (ADT) auf seinem Rechner hat, kann auf das Software-Paket verzichten und stattdessen den hier enthaltenen Emulator nutzen.

Die Oberfläche:
Die GUI sieht ziemlich schlicht und simpel aus. Nach einem Klick auf "New" und der Vergabe eines App-Namens, kann es auch schon losgehen mit dem Herumgeklicke. 
Ich glaube, der Screenshot zeigt schon ziemlich deutlich, dass man dann doch nicht einfach so aus dem Stegreif seine erste App zusammenstellt - zumindest, wenn man vorher noch nie etwas mit Programmierung am Hut hatte. Immerhin: Programmcode muss man nicht eingeben.


Die Bedienung des App Inventor:
Auf der linken Seite stehen unter "Palette" die Funktionen bereit, die man mit der Maus einfach in die Ansicht ("Viewer") zieht. Auf der rechten Seite befinden sich alle hinzugefügten Komponenten, ändert Namen, lädt Fotos und Sounds hoch und kann einige Grundeinstellungen vornehmen. Unverständlich ist, dass man seine Schritte nicht zurücknehmen kann. Hat man z.B. einen Button in den Viewer gezogen, lässt er sich nur noch durch manuelles Löschen entfernen. Das ist okay, aber wenn man dabei versehentlich auch andere Elemente gelöscht hat, sind sie weg - und man muss alles erneut anlegen. Der einzige Weg, sich abzusichern, ist der "Checkpoint", der einen Snapshot der App speichert.


Die Bedienung des Blocks Editor:
Nachdem ein paar einfache Aufgaben wie Text-Buttons etc. stehen, geht es lokal im "Blocks Editor" weiter. In diesem Editor setzt man die einzelnen Elemente logisch zusammen, definiert also im Prinzip, welche Aktion was wann auslösen soll. Google beschreibt die Anordnung der Blöcke recht anschaulich als "cooking instructions". Der Blocks Editor ist ebenfalls in mehrere Bereiche aufgeteilt. Hierzu nur ganz grob: Unter "My Blocks" liegen alle Funktionen, Buttons etc., die ihr vorher im App Inventor eingetragen habt. Von dort aus könnt ihr die Blöcke in den freien Workspace auf der rechten Seite ziehen und so die einzelnen Elemente miteinander verbinden. Ich habe mal das erste, sehr simple Tutorial "Hello Purr" nachgebaut. Das Ergebnis seht ihr im Screenshot rechts. Sobald man allerdings versucht eine komplexere App zusammenzustellen, wird der Blocks Editor extrem unübersichtlich.


Fazit:
Na ja, ein wirkliches Fazit will ich nach einem kurzen Test nicht ziehen. Aber bereits nach ein paar Minuten stößt man schon auf Probleme wie die mangelnde Übersicht. Außerdem wirkt der App Inventor ziemlich starr. Wer keine Ahnung von der Java- und Android-Programmierung hat, wird auch mit diesem Tool nicht viel reißen können - für einfache Apps sollte es aber reichen. Komplexe Aufgaben lassen sich mit dem Baukasten hingegen wohl kaum realisieren. Was ebenfalls fehlt ist eine Export-Funktion des Source Codes, um ein angelegtes Projekt etwa in Eclipse verfeinern zu können. Von der Idee her ist der App Inventor nett, aber Programmierkenntnisse ersetzt die Anwendung dann doch nicht. Vor allem die logische Anordnung im Blocks Editor dürfte unerfahrene Nutzer schnell an ihre Grenzen bringen. 

Wer das Tool selbst ausprobieren möchte, muss sich bei Google anmelden und auf eine Einladung warten.

Hier gibt es noch eine kurze Einführung, Tutorials und Beispiel-Apps:
http://appinventor.googlelabs.com/learn/

1 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

...viel versucht und geklick...
und nix bei rausgekommen, für unerfahrene wie mich sehr schwierig

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